Einsatzgebiet Gaza2025-10-14T11:11:58+00:00

Einsatzgebiet Gaza

Zeitraum: seit Februar 2024
Einsatztyp: Medizinisch, MedEvac, EMT, Training

Seit Februar 2024 sind wir im Rahmen eines EMT-Einsatzes (Emergency Medical Team) der WHO im Kriegsgebiet in Gaza aktiv und waren damit das erste Team aus Deutschland vor Ort.

Wir unterstützen in Notaufnahmen lokaler Krankenhäuser, Feldkrankenhäusern und Trauma-Stabilisierungspunkten (TSP) des Palästinensischen Roten Halbmonds (PRCS) und anderer Organisationen, sichern UN-Einsätze medizinisch ab und geben Trainings im Bereich Notfallversorgung.

Unser Schwerpunkt liegt allerdings auf medizinischen Evakuierungen, sogenannten MedEvacs, bei denen

schwerkranke oder -verletzte Personen in sichere Krankenhäuser verlegt werden, in denen eine angemessene Behandlung erfolgen kann.

Aufgrund der katastrophalen Lage des Gesundheitssystems in Gaza, müssen Patient*innen immer häufiger ins Ausland transportiert werden. Über 15.000 Menschen sind nach Angaben der UN1 auf eine medizinische Versorgung außerhalb Gazas angewiesen. Wir übernehmen als Teil einer langen Rettungskette die Transporte mitsamt medizinischer Betreuung innerhalb Gazas und bis an dessen Grenzen.

Der Einsatz ist durch den restriktiven Zugang zu Gaza personell und logistisch extrem kompliziert. Die anhaltenden Kämpfe fordern von unseren Teams ein hohes Maß an Planung und Risikotoleranz.

Mehr Infos zu unserem Einsatz findest Du in unserem Pitchdeck!

1OCHA Report, abgerufen am 23.09.25

Hintergrund:

Über 65.000 Palästinenser*innen, darunter 18.000 Kinder, wurden seit Kriegsbeginn getötet und über 165.000 Menschen verletzt.1 Hunderttausende wurden mehrfach innerhalb Gazas vertrieben und teils von ihren Familien getrennt. Die Menschen sind in dem winzigen Gebiet gefangen und den Kämpfen ausgeliefert. Humanitäre Hilfe wird durch Israel massiv erschwert und behindert. Der Gaza-Streifen ist großflächig zerstört, Mangel ist allgegenwärtig. Nur etwa die Hälfte aller Gesundheitseinrichtungen ist noch teilweise arbeitsfähig. Immer wieder werden auch medizinisches Personal und humanitäre Helfer*innen getötet, der größte Teil davon Palästinenser*innen.

Laut UN-Angaben1 sind:

  • 100% der Bevölkerung einem erhöhten Hunger-Risiko ausgesetzt
  • 25.000 Kleinkinder und über 55.000 Schwangere/Stillende nicht mit ausreichend Nährstoffen versorgt
  • 78% Prozent aller Bauwerke zerstört oder beschädigt
  • 92% der Wohnungen und Häuser beschädigt oder zerstört
  • etwa 1,4 Millionen Menschen auf Notunterkünfte angewiesen
  • nur 62% der Krankenhäuser in Teilen funktionsfähig
  • über 15.000 Patient*innen auf sofortige Behandlung im Ausland angewiesen
  • 89% der Wasser- und Hygieneinfrastruktur zerstört

1OCHA Report, abgerufen am 23.09.25

Unser erster erfolgreicher Medevac am 23.03.24 in Gaza, nachdem der Palästinensische Rote Halbmond fünf Wochen zuvor seine MedEvacs aus Sicherheitsgründen einstellen musste.

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