
Unsere erste Woche in Rojava 2/2
Wie gesagt ziehen wir nach einer Woche in Rojava in vielen Punkten eine positive Bilanz: Nach unserem Eindruck funktionieren gesellschaftliche, progressive Prozesse hier nach dem Prinzip des gemeinsamen Dialogs.
Wie alle basisdemokratischen Prozesse verlangsamt das natürlich auch vieles, und manche Strukturen in der Region sind für uns auch schwierig zu durchschauen. Aber es wird ganz offensichtlich versucht, tatsächlich allen Beteiligten eine Stimme, eine Möglichkeit der Vertretung und des Mit-Entscheidens zu geben.
Wir werden nach unserer Rückkehr mehrere Features zu einzelnen Themenbereichen nachbereiten, und auch die zahlreich geführten Video-Interviews sicht- und hörbar machen.
Den vielen positiven Eindrücken lassen sich aber natürlich auch andere Eindrücke entgegensetzen, die nicht zuletzt der Grund für unsere Mission sind: Die Tage hier sprechen von vielen, vielen verletzten Menschen aus den Kämpfen gegen den IS. Von überlasteten Mediziner*innen, leeren Krankenhausapotheken und kaputten Ambulanzfahrzeugen. Von provisorischen Straßenbarrikaden und –kontrollen überall als Reaktion auf die neuerlichen Bombenangriffe. Sie sprechen von trauernden Familien und ihren herzzerreißenden Verlusten. Sie sprechen von einer zivilen Gesellschaft, die unter den Embargos von allen Seiten und der Ignoranz der Anti-IS-Koalition leidet.
Wie die Menschen hier trotz allem so voller Zuversicht sind, sich voller Eifer in die Organisationsprozesse stürzen und uns mit unglaublicher Gastfreundschaft empfangen, während sie sich gleichzeitig unverändert entschlossen und kämpferisch gegen den IS stellen, ist schlicht bewundernswert.
Veröffentlicht:
Verfasser*in: von Jonas Grünwald
by CadusPR
Rojava: Sere Kaniye
Sere Kaniye (Ras al Ain, ca. 55000 Einwohner) war längere Zeit vom IS besetzt, bevor es von der YPG/YPJ befreit wurde. In der Stadt sieht man die Spuren der Kämpfe an vielen Häusern.
Unsere erste Woche in Rojava 1/2
Unser Fazit nach einer Woche: Wir haben mit sehr vielen ‚Ratsvorsitzenden‘ der Selbstverwaltungsstrukturen, Betroffenen des Krieges, sowie Flüchtlingen aus anderen Teilen Syriens und dem Irak gesprochen. Zudem haben wir einen guten Eindruck vom täglichen Leben in der Region bekommen.
Unsere erste Woche in Rojava 2/2
Wie gesagt ziehen wir nach einer Woche in Rojava in vielen Punkten eine positive Bilanz: Nach unserem Eindruck funktionieren gesellschaftliche, progressive Prozesse hier nach dem Prinzip des gemeinsamen Dialogs.
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