
Mit oder ohne Genfer Konvention – die Arbeit im Kriegsgebiet erfordert immer persönliche Schutzausrüstung. So wie für unser Team in Hawidscha im Irak 2017. ©Anna-Lena Scharenberg
70 Jahre Genfer Konvention – Ein Jahrestag mit Beigeschmack
Die Genfer Konventionen feiern 70. Jahrestag. Zusehends scheinen die vier Abkommen, die in ihrer Wichtigkeit kaum zu überschätzen sind, aber an Bedeutung zu verlieren.
Die vier Genfer Abkommen von 1949 werden heute siebzig Jahre alt. Unter den Eindrücken des zweiten Weltkrieges wurden hier besonders Regeln für den Schutz von Zivilist*innen festgeschrieben. Nach wie vor ein Meilenstein und auch heute noch Grundlage für humanitäres Handeln, das sicher häufig Schlimmeres verhindert hat.
Trotzdem bleiben viele Fragen: inwieweit können Regeln und Humanität in einem Krieg überhaupt umgesetzt werden? Wie kann die Einhaltung der Konvention effektiv kontrolliert und Verstöße sanktioniert werden? Entsprechen die Regelungen der vier Abkommen überhaupt noch der Realität der modernen Kriege?
Genfer Konvention in Gefahr
Ohne Zweifel ist die Konvention einem hohen Druck ausgesetzt. Die Aushöhlung der Abkommen im Zuge des Kampfes gegen den Terror, asymetrischer Kriege und Bürgerkriege ist deutlich spürbar. Dabei sind es nicht nur Terrororganisationen, die das rote Kreuz oder den roten Halbmond eher als Zielscheibe als als internationles Schutzzeichen sehen. Syrien, Jemen, Irak – überall werden Krankenhäuser und -transporte gezielt von staatlichen Streitkräften angegriffen.
Umso wichtiger ist es, diese Vorfälle zu dokumentieren und die Verantwortlichen zur Verantwortung zu ziehen. Die Genfer Konvention muss als Instanz erhalten bleiben, auf die sich Menschen weltweit berufen können, in der Gewissheit, dass sie umgesetzt wird. An eine Ausweitung der Konventionen können wir in diesen Tagen gar nicht denken, zu groß ist die Gefahr, dass die bestehenden Regelungen missachtet werden und verwässern.
Die strikte Umsetzung der Genfer Konvention und die konsequente Ahndung von Verstößen wären wohl die schönsten Geschenke, die man sich an diesem 70. Jahrestag derzeit wünschen könnte.
Veröffentlicht:
Verfasser*in: von Jonas Grünwald
by CADUS-PR
Humanitäre Lage in Rojava weiterhin kritisch – Interview von Marcus Staiger
Im Rahmen unseres Ausbildungsprogramms für Paramedics in Nordsyrien ergab sich diesen Sommer die Gelegenheit mit den letzten verbliebenen Ärzten in Serekaniye ein Interview zu führen. Lest mehr über die Lage im letzten Krankenhaus weit und breit, über den Revolutionscharakter von Zigaretten und warum die beiden nicht …
Guten Netzwerken gibt man ein Küsschen
Für den 3.12. hat eine Hamburger Initiative zu einem bundesweiten Aktionstag in Clubs und Konzertvenues zugunsten unseres mobilen Krankenhauses aufgerufen. Die Initiative wurde ins Leben gerufen von den Betreibern und Bookern der Hamburger Musikclubs Hafenklang und Uebel&Gefährlich, den Veranstaltern des …
CADUS goes Underground
Ab heute bespielen wir eine Woche lang das Berliner Fenster in den U-Bahnen der BVG, um unser Projekt „Mobile Hospital“ einer breiteren Öffentlichkeit vorzustellen.
Newsletter Anmeldung
Bleibe informiert über unsere Einsätze, Veranstaltungen und Themen aus der Humanitären Nothilfe – mit unserem Newsletter!
Ich möchte mich vom Newsletter abmelden.
