
Masken für Europas Grenzen
In einer Zusammenarbeit von CADUS, St. Pauli und Humanilog wurden 1,5 Millionen gespendete, chirurgische Masken an 20 humanitäre Organisationen in Europa verteilt.
Die Spendenanfrage der Firma Arctic, die chirurgische Masken herstellt und 1,5 Mio davon spenden wollte, erreichte uns vor einigen Wochen. Bei einer so großen Menge an Produkten müssen Spendenangebote oft abgelehnt werden. Kleinere humanitäre Organisationen haben kaum je die Kapazitäten, so viele Produkte zu verbrauchen oder zu lagern. Trotzdem war das keine Option für dieses Angebot – der Bedarf nach Masken ist vor allem in Geflüchtetenlagern weiterhin groß.
Die Masken von Arctic sind medizinische Masken, oft auch OP-Masken genannt. Foto: CADUS
Anstatt das Angebot abzulehnen machten wir uns an die Arbeit und wandten uns an unser Netzwerk: zusammen mit der Logistik-NGO humanilog starteten wir eine Kooperation um die Masken dorthin zu bringen, wo sie am dringendsten gebraucht werden.
Zwei Wochen dauerte es, die Spende durch ein weitgefächertes Netzwerk von humanitären NGOs und kleinen Grassroots-Organisationen auf 20 verschiedene Organisationen zu verteilen. Die gespendeten Masken wurden im Millerntor-Stadion angeliefert, wo der Fußballverein St. Pauli normalerweise spielt und uns nun mit einer Location zum Umpacken aushalf. Dort wurden die Masken von freiwilligen Helfer:innen umverpackt und von der gemeinnützige Logistik-Organisation humanilog nach Griechenland, Bosnien und Serbien verschickt.
Jede Organisation bekam zu den Masken Info-Sheets zur korrekten Nutzung der Masken und deren Funktionsweise. Bild: CADUS
Die Masken gehen an humanitäre Organisationen, die an den Außengrenzen Europas mit Geflüchteten zusammenarbeiten. Überfüllte Unterkünfte und überlastete Infrastruktur machen dort eine Einhaltung der Hygieneregelungen oft unmöglich, eine Infektion mit Covid-19 ist wegen der mangelnden medizinischen Versorgung umso gefährlicher. Deswegen ist diese Spende, auch wenn sie groß erscheint, nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Mit dieser Aktion kann nur der allernötigste Bedarf an Infektionsschutz gedeckt werden, eine anständige medizinische Versorgung und menschenwürdige Unterkünfte fehlen den meisten Geflüchteten weiterhin.
Infektionsschutz anderer Art, wie zum Beispiel die in Deutschland verpflichtenden FFP2-Masken, sind teuer, die Kosten sind für kleine Organisationen kaum zu stemmen. Die chirurgischen Masken, oft auch „OP-Masken“ genannt, können zwar ihre Träger nicht vor einer Infektion schützen, verhindern aber eine Verbreitung des Coronavirus an dessen Mitmenschen. So können auch diese Masken einen wichtigen Beitrag dazu liefern, die Infektionszahlen zu senken.
Die Firma Arctic, die durch ihre Maskenspende diese Aktion erst möglich machte, sagte in einem Statement: „Wir möchten unseren Beitrag zum Gesundheitsschutz leisten und bedanken uns für die sehr gute Zusammenarbeit mit CADUS sowie die Unterstützung aller Beteiligten, welche die Umsetzung dieser Aktion überhaupt erst ermöglicht haben.“
Veröffentlicht:
Verfasser*in: von Cadus PR
by CadusPR
Mobile Hospital – Wir ziehen Bilanz
Das Projekt "Mobile Hospital" ist abgeschlossen, das Krankenhaus in Nordsyrien übergeben, die letzten Rechnungen beglichen und die Bücher geschlossen. Viele Menschen haben uns bei der Umsetzung des Projektes geholfen, viele haben gespendet. Wir möchten euch zeigen, wofür wir eure Spenden verwendet haben und ziehen …
„Ich konnte mir überhaupt nicht vorstellen, was mich erwarten würde.“
Vor gut einem Jahr war Elisa als Ärztin für CADUS im Einsatz in Mossul, Irak. In unserem Traumastabiliserungspunkt kurz hinter der Front haben sie und viele weitere Freiwillige ihr Bestes gegeben um die vielen Verletzten der Kämpfe um die Altstadt zu versorgen. Jetzt, ein Jahr später, wirft Elisa einen Blick zurück auf …
„Mit so einem kleinen Stück Papier ändert sich dein ganzes Leben.“
Tarek Khello (geboren 1985, Studium in Damaskus) ist Journalist und Geflüchteter. Weil er in Syrien kritisch über das Assad-Regime berichtet hat, wurde Tarek mehrfach eingesperrt. Er entschied sich für die Flucht und wurde in das spezielle Flüchtlingshilfsprogramm „Resettlement" aufgenommen. 2013 kam er nach …
Bleibe informiert über unsere Einsätze, Veranstaltungen und Themen aus der Humanitären Nothilfe – mit unserem Newsletter!
Newsletter Anmeldung
Ich möchte mich vom Newsletter abmelden.
