
Global Solidarity Now. Jetzt erst recht!
In unseren Einsatzgebieten in Gaza, der Ukraine und anderen Krisenregionen erleben wir tagtäglich, wie dringend Menschen auf schnelle und flexible Hilfe angewiesen sind. Und gerade jetzt, wo humanitäre Hilfe weltweit massiv unter Druck gerät, wird unsere Arbeit herausfordernder und wichtiger denn je.
Krisen werden komplexer. Konflikte überschneiden sich mit Naturkatastrophen, Gesundheitskrisen, wirtschaftlicher und politischer Instabilität. Während die Anforderungen an die humanitäre Hilfe im Bereich Reaktionsgeschwindigkeit, Effizienz und lokale Kooperation weiter steigen, schrumpfen gleichzeitig die bereitgestellten staatlichen Mittel. Ganz zu schweigen von der zunehmenden Gefahr für humanitäre Helfer*innen im Einsatz getötet zu werden und der allgemeinen Missachtung und Aufweichung des humanitären Völkerrechts.
Kürzungen um jeden Preis
In Deutschland hat die Bundesregierung im Haushalt 2025 die Mittel für Entwicklungszusammenarbeit und humanitäre Hilfe deutlich gekürzt. Besonders betroffen sind Zahlungen an UN-Programme, internationale Hilfsorganisationen sowie Budgets für Krisenprävention und Stabilisierung.
Auch international verschärft sich die Lage: US-Präsident Donald Trump hat nach seiner Wiederwahl massive Einschnitte bei der Finanzierung humanitärer Programme veranlasst. Beiträge zum Welternährungsprogramm (WFP) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurden drastisch reduziert, die Unterstützung für die UNRWA (Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten) vollständig eingestellt. Weitere globale Gesundheitsprogramme und internationale Hilfsfonds sind ebenfalls betroffen.
Globale Solidarität in Gefahr
Während staatliche Gelder versiegen und globale Aufmerksamkeit schwindet, brechen vielerorts lebenswichtige Versorgungsstrukturen zusammen. Medizinische Hilfe, Schutz und Unterstützung für Menschen in Not geraten zunehmend in Gefahr. Kurzum – die globale Solidarität schwindet!
Und die Aussichten bleiben angespannt: Schon jetzt deutet vieles darauf hin, dass auch die kommenden Haushaltsjahre weitere Kürzungen bringen werden – in Deutschland ebenso wie international. Das ist aus humanitärer Sicht katastrophal, aber auch wirtschaftlich kurz gedacht. Denn die massiven Kürzungen könnten teure Konsequenzen nach sich ziehen. Pandemien und durch Seuchen und Krankheit destabilisierte Regionen sind Gift für die Weltwirtschaft. Leiden die Menschen, leidet auch die Wirtschaft.
Wie auch immer sich die die staatlichen Budgets entwickeln werden, die Herausforderung, unabhängige Hilfe aufrechtzuerhalten, wächst im Angesicht von Klimawandel und knapper werdenden Ressourcen ohnehin.
10 Jahre „Redefine Global Solidarity“
Was bedeuten die Entwicklungen für unsere Arbeit? Seit zehn Jahren versuchen wir mit CADUS in der humanitären Nothilfe neue Wege zu gehen. Innovation, Kooperation und Wissenstransfer sind dabei wichtige Eckpfeiler unserer Arbeit.
In der Vergangenheit hieß das für uns vor allem, dass wir als Organisation mit stark begrenzten Mitteln pragmatische Lösungen für extreme Bedingungen entwickelten. Die Spanne reicht dabei vom praktischen Mobile Makerspace, über Prototyp-Entwicklung wie dem Lifesensor bis zu High-End Entwicklungen wie unserer Mobile Intensive Care Unit (MICU), einen zur Intensivstation umgebauten Reisebus für den Einsatz in der Ukraine.
Wir vernetzen und professionalisieren uns, wie unsere erfolgreiche Klassifizierung als Emergency Medical Team (EMT 1 fixed & mobile) durch die WHO zeigt. Unsere Fähigkeiten und unser Wissen, das wir in zehn Jahren nicht nur theoretisch, sondern vor allem auch praktisch bei unseren Einsätzen sammeln konnten, geben wir in Trainings weiter und wir werden beides in Zukunft noch breiter streuen.
Neben unserer alltäglichen, partnerschaftlichen Zusammenarbeit während Einsätzen wie etwa in Gaza, bei welchem unser MedEvac-Team aus palästinensischen und internationalen Mitarbeitenden besteht, ist uns nachhaltiger Wissenstransfer wichtiger denn je. Neben medizinischen Trainings für Betroffene wie zum Beispiel in der Ukraine, bei denen wir bis dato 2.344 Personen weiterbilden konnten, bietet CADUS mit HEAT-Trainings gezielte Vorbereitung auf Einsätze in gefährlichen Umgebungen.
Breitere Einsatzbereiche
Schnelle Anpassungsfähigkeit, innovative Lösungen und partnerschaftliches Handeln sind heute mehr als je zuvor unabdingbar für unsere humanitäre Nothilfe.
Angesichts wachsender lokaler Herausforderungen durch den Klimawandel, durch infrastrukturelle Schwächen und personelle Engpässe im Katastrophenschutz, strebt CADUS an, gezielte Ergänzungen zu bestehenden Strukturen anzubieten. So erkunden wir gerade Möglichkeiten ein schnelles Reaktionsteam für besonders herausfordernde Einsatzlagen, z.B in Verbindung mit Gefahrstoffen, oder Teams für humanitäre Hilfe während Extremwetterlagen in Folge des Klimawandels aufzubauen.
Mit flexiblen und übergreifenden Einsatzmodulen, wie etwa mobiler Wasserversorgung, technischer Notfallhilfe und unserem Crisis Response Makerspace sowie medizinischen Kapazitäten, adressieren wir konkrete Versorgungslücken im Bevölkerungsschutz zwischen Feuerwehr, THW und klassischen Hilfsorganisationen.
Gerade jetzt, wo humanitäre Regeln unter Druck geraten und staatliche Unterstützung schwindet, zeigt sich: Innovation, Kooperation und Wissenstransfer machen den Unterschied – und sichern Hilfe genau dort, wo sie am dringendsten gebraucht wird.
Gemeinsam weitergehen
Die aktuellen Entwicklungen bestätigen uns in dem, was CADUS seit zehn Jahren antreibt: Nicht aufgeben. Nicht nachlassen. Sondern gemeinsam neue Wege finden, um in einer immer unübersichtlicheren Welt Solidarität, Hilfe und Hoffnung möglich zu machen.
Wir bleiben dran – immer an der Seite derjenigen, die uns brauchen.
Global Solidarity Now. Jetzt erst recht!
by CADUS-PR
Zwischen Lebensfreude und Krieg
"Feiern um zu vergessen, das Leben genießen weil viele um die Flüchtigkeit des Augenblicks wissen. Vielleicht auch verdrängen, dass Erbil trotz der Sicherheit die es bietet, trotz des angenehmen Lebens hier 2014 nur knapp dem Schicksal Mossuls entronnen ist." Kris, Head of Mission in Erbil, berichtet von den krassen …
Neues Team – harter Einstieg
In Mossul hat unser medizinisches Team zum großen Teil gewechselt. Die drei Neuankömmlinge hätten kaum einen härteren Einstieg haben können. Der IS hat kurz nach ihrer Ankunft begonnen, Anschläge im befreiten Teil Mossuls zu verüben. Unser Team ist und bleibt aber stabil, wofür es unsere ganze Bewunderung hat, und …
Last TSP standing!
"Die letzten Tage waren für das Team wahnsinnig anstrengend. Der Strom an Patient*innen reißt nicht ab. Meistens sind es weit mehr als 30 Schwerverletzte, Zivilist*innen und Kombattanten die pro Tag bei uns auflaufen. Für viele kommt jede Hilfe zu spät, sie werden praktisch sterbend eingeliefert." Die Lage in Mossul …
Newsletter Anmeldung
Bleibe informiert über unsere Einsätze, Veranstaltungen und Themen aus der Humanitären Nothilfe – mit unserem Newsletter!
Ich möchte mich vom Newsletter abmelden.




