
Auf einer Fahrt durch Nord-Gaza wird das Ausmaß der Zerstörung ersichtlich. Eine Grenzöffnung für humanitäre Güter könnte die Not abmildern. Foto: CADUS
Grenzöffnungen in Gaza: Den Worten Taten folgen lassen
Die Nachricht über eine geplante Grenzöffnung im Norden und Süden von Gaza und damit die Aussicht auf mehr humanitäre Hilfslieferungen erfreut uns. Gleichzeitig ist klar, dass dieser Schritt längst überfällig ist und Israel seiner Ankündigung jetzt schnell Taten folgen lassen muss.
Die Grenzöffnungen lassen auf eine Entspannung der Situation hoffen und auf eine Verbesserung der Versorgung mit Lebensmitteln, Medikamenten, Treibstoff und anderen lebensnotwendigen Gütern. Auch könnten dadurch teure, ineffektive und gefährliche Transporte aus der Luft überflüssig werden. Für uns könnte sich mit den Grenzöffnungen auch das Risiko unserer medizinischen Transporte aus dem Norden verringern. Die Menschen dort nutzen verständlicherweise jede Gelegenheit um Lebensmittel zu erhalten und nähern sich unseren Konvois in der Hoffnung auf ein bisschen Nahrung.
Trotz der Risiken und mehreren abgebrochenen Versuchen führt unser Team weiterhin medizinische Transporte, sogenannte MedEvacs, aus Nord-Gaza durch. Video: CADUS
Die Erwartungen an die Grenzöffnungen sind groß, es bleiben aber auch viele Fragen offen: in welchem Umfang werden Transporte zugelassen und wie schnell können sie die Checkpoints passieren? Wird die Grenze auch aus Gaza raus geöffnet sein, insbesondere um medizinische Transporte zu ermöglichen?
Nicht zuletzt durch den tödlichen Angriff auf die Helfer*innen von World Central Kitchen hat die israelische Armee das Vertrauen von humanitären Organisationen in gemeinsame Absprachen verloren. Ankündigungen die Grenzen „vorübergehend“ zu öffnen, lassen keine sichere Planung zu. Das Vertrauen kann nur durch klare Ansagen, Absprachen und Prozesse wieder aufgebaut werden, um effektive humanitäre Arbeit zu ermöglichen. Humanitäre Helfer*innen müssen sich in der Ausübung ihrer Aufgaben sicher sein können, kein Ziel der israelischen Armee zu werden.
Wir fordern deshalb:
- die Schaffung dauerhafter humanitärer Korridore mit klaren und transparenten Regelungen zwischen der israelischen Armee und humanitären Akteuren sowie
- die Öffnung der Grenzen für medizinische Transporte, um schwerkranken und schwerverletzten Menschen eine angemessene medizinische Versorgung zu ermöglichen!
Humanitäre Hilfe ist kein generöser Akt eines Staates, sondern ein nach internationalen Regeln geschütztes Menschenrecht! Es wird Zeit, dass Israel danach handelt.
by Jonas Gruenwald
Cholera-Einsatz in Angola – Teil 1
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„Der rote Faden muss wieder zur roten Linie werden!“
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